Ein Fond ist der hintere Teil des Wageninneren, ein Untergrund oder ein Gemüse- oder Fleischsaft als Grundlage für Soßen oder Suppen. Ein Fonds ist ein Wertpapier, in dem die Wertentwicklung unterschiedlicher Wertpapiere zusammengefasst ist. Klingt komplex – ist es aber nicht. Kennst du den Dax? Sicher aus den Nachrichten oder aus der Zeitung. Der Dax ist ein Index. Der wichtigste deutsche Index. Die Wertentwicklung der 30 größten Firmen, die an der Börse notiert sind, spiegelt sich im Dax wider. Ein ETF auf den Dax kauft, entsprechend ihres Anteils am Dax (der „Größe“), diese einzelnen Aktien. Jeder ETF ist eigentlich ein Fonds – aber nicht jeder Fonds ein ETF.
Klingt immer noch nicht so richtig nachvollziehbar, oder?! Also, versuchen wir es noch mal anders. Jeder Fonds ist so eine Art Korb – ein voller Korb, wo Sachen drin sind. Das können Gurken, Tomaten, Kohl und Zucchini sein oder eben Aktien, Anleihen und andere Wertpapiere.
Ein Fonds ist ein Korb voll Wertpapiere
So ein Korb ist echt eine feine Sache: Man hat die volle Auswahl. Man hat nicht nur eine Tomate – sondern mehrere. Bei den Finanzen ist es ähnlich. So, wie ein Korb voller Gemüse dir hilft, eine schmackhafte Gemüsesuppe zu machen, so hilft dir ein Fonds dabei, Geld breiter diversifiziert anzulegen.
Stell dir vor, du hast 100 Euro. Du möchtest mehr aus den 100 Euro machen. Die Bank zahlt dir kaum Zinsen. Da müsstest du ewig warten, bis sich da der Zinseszins bemerkbar macht. Also möchtest du vielleicht etwas mehr Risiko eingehen. Du ringst dich dazu durch, die 100 Euro am Aktienmarkt zu investieren. Du kaufst dir 14 Aktien der Deutschen Bank und zahlst dafür rund 95 Euro. Glückwunsch, du bist nun Aktionär der Deutschen Bank. Dann mal tau, dass der Deutschen Bank nichts passiert.
Nachteil Aktien: Alles auf einer Karte
Du bist jetzt übrigens Kapitalist. Wenn die Deutsche Bank ein Sparprogramm ankündigt und tausende Menschen entlässt – dann kannst du dich freuen. Denn meistens steigt dann der Wert des Unternehmens. Aus deinen 100 Euro sind dann vielleicht 120 Euro geworden. Wow! Da kann man sich gut fühlen, oder?! NEIN! Kann man nicht. Denn erstens ist es scheiße, wenn Menschen ihren Job verlieren… Und zweitens kann die wilde Fahrt genauso schnell in die andere Richtung gehen. N26 und andere Neo-Banken werden immer größer, die alt-gedienten Banken schließen Filialen, schrumpfen immer weiter, erhöhen die Gebühren, weil sie seit Jahren an der Zinsmarge kaum noch Geld verdienen. Und *ZACK, RUMS* sind aus deinen 100 Euro nur noch 52,70 Euro geworden. Na super, so hast du dir das sicher nicht vorgestellt.
Das kommt davon, wenn man alles auf eine Karte setzt und nicht diversifiziert. Hast du verdient! 😉
Vorteil Fonds: Diversifikation im Produkt
So. Kommen wir nun zum Fonds. Du kaufst für die 100 Euro diesmal nicht eine einzelne Aktie – sondern den ganzen Dax! Zack, fertig! Schon bist du nicht mehr so abhängig von der Deutschen Bank. Wenn deren Kurs sinkt, dann wird dieses Sinken durch die anderen 29 Groß-Unternehmen kompensiert. So einfach, so simpel.
Du kannst das eine tun – und aktive Fonds kaufen. Da bezahlst du praktisch jemanden, der eventuell mehr Ahnung von diesem Finanzkram hat als du dafür, dass er dir die Entscheidung abnimmt. Das kostet dann so zwischen 0,7 bis zu 2,7 Prozent pro Jahr. Ist ja nicht wild, kann man sagen, wenn’s nur bergauf geht. Dumm nur, dass kaum einer dieser Fondsmanager auf Dauer den Index schlägt, den er abbildet.
Warum also nicht lieber einen ETF auf den DAX kaufen? Der ist schön günstig, einer der günstigsten kommt von ComStage und kostet nur 0,08 Prozent pro Jahr – und bildet die Rendite ziemlich effizient ab. Das Ding ist übrigens KEINE ANLAGEEMPFEHLUNG! Denn den Dax habe ich nur als Beispiel genommen, weil Anfänger ihn aus der Tagesschau und der BILD kennen. Wegen des Home Bias ist der DAX meiner MEINUNG nach jedoch kein wirklich sinnvoller Index für die Geldanlage. Aber das ist eine ganz andere Geschichte…
Wie ist deine Meinung zu Fonds und ETF? Hinterlasse mir doch einen Kommentar. Ich freue mich drauf.
Fotos von John Lambeth/Pexels (1) und von bruce mars/Pexels (1)
Und jetzt noch ein Video zum Thema Fonds. Thomas von Finanzfluss erklärt das bestimmt genauso gut wie ich… 😉
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