Wenn die Geldanlage einfach, transparent und fair sein soll, sind ETF erste Wahl. Denn wer auf ETFs setzt, spart Kosten und profitiert nahezu 1:1 von der Entwicklung diverser Märkte. Denn die Exchange Traded Funds, börsengehandelte Fonds, versuchen nicht großartig einen Index zu schlagen, sondern begnügen sich damit, die durchschnittliche Wertentwicklung des zu Grunde liegenden Indexes abzubilden. Dass es dabei zu geringen Abweichungen kommt, ist dem Umstand geschuldet, dass es eben nicht möglich ist, „den Dax zu kaufen“. Als Kind habe ich genau das gedacht: Dass man den Dax kaufen könnte. Erst viel später erfuhr ich, dass der Dax im Grunde die Entwicklung der 30 größten und umsatzstärksten Unternehmen in Deutschland abbildet. Den Dax zu kaufen – in den Achtzigern oder Neunzigern undenkbar. Heute geht das; zumindest ansatzweise. Indem man nämlich einen ETF auf den Dax kauft. In diesem Artikel erkläre ich euch, wieso es gut ist, mit ETF-Produkten die eigene Altersvorsorge zu organiseren und warum ich durchaus auf die Papiere setze… 🙂

ETF und aktive Investmentfonds

Die meisten Investmentfonds versuchen, den Markt zu schlagen. Das bedeutet, dass der Fondsmanager besser sein will als der Markt. Bleiben wir beim Dax-ETF: Der Manager eines „Deutschland-Fonds“ will in diesem Falle eine bessere Rendite erwirtschaften als der Marktdurchschnitt. Manchmal schafft er das, indem er durch die richtige Auswahl zur richtigen Zeit ein Plus macht. Oft liegt er mit seinem Riecher aber daneben – und macht Verluste. Und selbst wenn es das Management schafft, genau die gleiche Rendite zu erwirtschaften wie der Durchschnitt, dann heißt das für den Anleger noch lange nicht, dass er ebenso an diesem „Erfolg“ teilnimmt. Denn aktive Fonds kosten Geld. Oft müsst ihr bei eurer Bank oder depotführenden Stelle einen Ausgabeaufschlag zahlen. Wer 100 Euro im Monat anlegen will, muss dann also etwa 105 Euro zahlen oder legt eben nur circa 95 Euro an. Zudem sorgen laufende Fondskosten dafür, dass die Rendite noch geringer ausfällt. Zusätzlich können Orderentgelte hinzu kommen.

Letztere können auch bei ETF anfallen. Das war’s dann aber auch schon. Denn weil ETF auf ein aktives Management verzichten, fallen die laufenden Kosten geringer aus. Auch Ausnahmeaufschläge gibt’s hier nicht, weil ein ETF direkt an der Börse gehandelt wird. Ein Fonds wird meist direkt bei der Kapitalanlagegesellschaft gekauft.

Dax, Welt und mehr: Tausende ETF am Markt

Ein ETF bildet aber nicht nur den Dax ab. Es gibt diese Indexfonds auf nahezu jeden Index, den es gibt. Man kann an der wirtschaftlichen Entwicklung in Japan ebenso partizipieren wie an Dividenden-Werten in Südamerika. Mit diesen Produkten geht wirklich sehr, sehr viel… Und weil ihr kostengünstig unterwegs seid, habt ihr einen wichtigen Schritt zu positiver Rendite bereits getan.

Kaum ein Manager schlägt die Benchmark

Laut Dr. Gerd Kommer, Autor des sehr empfehlenswerten Buchs „Souverän investieren mit Indexfonds und ETFs: Wie Privatanleger das Spiel gegen die Finanzbranche gewinnen„, schafft es kaum ein Fondsmanager dauerhaft den Index zu schlagen. Er hält aus diversen Gründen die Geldanlage mit ETF für überlegen. Wer einfach und verständlich verstehen möchte, warum die eigene Bank genau diese Produkte nicht verkauft, sollte sich das Buch besorgen. Es lohnt sich. Es öffnet Augen!

Abbildung: ETF tricksen mit Swaps

Voll replizierende ETF kaufen gewissermaßen alle Wertpapiere im Index entsprechend ihrer Gewichtung auf. Um immer aktuell unterwegs zu sein, können hier beträchtliche Handelskosten entstehen. Zudem werden Mechanismen angewandt, um den Tracking Error möglichst gering zu halten und die Kosten zu senken. Im Gegensatz dazu sind Swap-basierte ETFs deutlich flexibler. Hier werden selten die echten Wertpapiere eines Index gekauft, sondern der ETF-Anbieter geht Tauschgeschäfte mit Vertragspartnern ein. Ginge dieser pleite, könnte das Geld gefährdet sein. Sogar die Stiftung Warentest stuft dieses Risiko aber als gering ein. Gelegentlich wird dieser Unterschied auch direkte oder indirekte Replikation genannt oder es ist von synthetischen (mit Swaps) und physischen Abbildungsmethoden die Rede.

Die Deutsche Bank bietet ETF unter dem Markennamen db X-trackers an. Weitere Anbieter sind Lyxor (Société Générale), ComStage (Commerzbank), iShares (Blackrock) oder ETFlab (Deka/Sparkassen).

Bei Comdirect gibt’s im Rahmen der ETF-Offensive ETFs besonders günstig. 75 Titel sind in einem Wertpapiersparplan zudem komplett ohne Zusatzkosten zu bekommen. Vorteil: Ihr profitiert von dem Cost Average Effekt und dem Umstand, dass ihr wirklich jeden Monat, alle zwei Monate oder alle drei Monate spart… Man muss sich also nicht weiter große Gedanken machen… Ich mach’s selbst! 🙂

Hinweis: Dieser Text ist alt – möglicherweise sogar veraltet.