Nach einer Runde auf der GolfRange Dortmund saßen mein Kumpel Mike und ich noch auf ein Bierchen zusammen – da stand sie auf einmal im Raum. Die ominöse Tracking-Differenz (TD). Mike legt schon deutlich länger in ETF an als ich und kennt sich aus. Er arbeitet bei der Sparkasse. Plötzlich fing er an, von der TER seines Kommer Weltportfolio zu reden und dass es ihm nach der Investment-Steuerreform 2018 gelungen sei, diese Kosten noch einmal zu drücken. Ich fragte ihn, ob er nur an die Kostenquote denken würde oder auch an die Tracking-Differenz und den sich daraus ergebenden Tracking Error? Er tat meinen Einwand ab und wollte nicht viel mehr darüber reden – dabei halte ich persönlich die Tracking-Differenz für deutlich relevanter als die Kosten des ETF. Denn es zählt doch, was hinten raus kommt – und nicht primär nur die Kosten, wenn es um die zweite oder dritte Nachkommastelle geht!

Die meisten ETF wollen einen konkreten Index möglichst genau abbilden. Ist die Tracking-Differenz gleich 0, dann gelingt es dem ETF perfekt, die Wertentwicklung des Index zu kopieren. Je größer die Tracking-Differenz desto größer die Abweichung von der Rendite des zu Grunde liegenden Index.

Auf „Gut Deutsch“ könnte man auch von Abbildungsdifferenz sprechen. Wie genau der ETF-Anbieter also das Original abbildet.

Rückschlüsse auf die tatsächlichen Kosten sind anhand der Tracking-Differenz genauso zu ziehen wir über die Performance des „optimierten Samplings“, wenn beispielsweise nicht alle Original-Papiere des Index gekauft werden.

Ist die Tracking-Differenz wichtig?

Für mich ist sie bei der Auswahl passender Produkte (ETF) eine wichtige Kennzahl von vielen. Ein Beispiel:

  • ETF 1 – TER 0,5, TD 0,15
  • ETF 2 – TER 0,2, TD 0,32

Welchen ETF würdest du wählen? Den günstigen für 0,2 Prozent Kosten pro Jahr aber einer größeren Tracking-Differenz? Wirklich? Dann überleg es dir lieber noch einmal!

Das ist genau das, was ich Michael nach unserer Runde Golf mit auf den Weg geben wollte: Kosten sind tatsächlich nicht alles.

Welche Kennzahlen sind noch wichtig?

Für mich sind bei der Auswahl guter ETF folgende Dinge wichtig, die einfach „zusammen passen müssen“.

  • Kosten / TER
  • Tracking-Differenz / TD
  • Tracking-Error / TE (also die „Laufzeit-gewichtete“ TD)
  • Spread (Unterschied zwischen Geld/Brief-Kursen)

Drei empfehlenswerte LiebLinks zum Thema:

Heike Fürpaß-Peter von Lyxor wird hier von Bernhard Jünemann zum Thema „DIe Qual der Wahl bei ETFs“ interviewt. Da spielt auch die TD eine gewisse Rolle. Schau’s dir an.

Kleingeld sparen – mit richtiger Tracking-Differenz bei ETF

Foto von Skitterphoto/Pexels (1, Geld)

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