Leistung und Einsatz zahlen sich aus. Das ist im Job so. Das ist bei der Geldanlage nicht anders. Als ich jung war, habe ich mir einen völlig ungeeigneten Bausparvertrag andrehen lassen, bei dem nach 4 Jahren gerade einmal durch VL die Provision des Vermittlers bezahlt war. Ein Unding. Ich beschäftigte mich ab diesem Zeitpunkt mit Finanzen und der Geldanlage. Schon früh bin ich auf das Magische Dreieck der Geldanlage gestoßen. Verfügbarkeit, Ertrag und Sicherheit stehen immer konträr zueinander. Habe ich Aktien, ist längst nicht sicher, dass ich am Ende viel mehr Geld habe. Dafür ist die Chance, gut abzuschneiden, größer. Gehe ich auf Nummer sicher und lege mein Geld nur aufs Tagesgeldkonto, kann ich keine riesigen Zinsen erwarten…

Was ich sagen will ist… Jeder muss für sich selbst die ideale Anlageform – oder besser: den idealen Anlage-Mix bei der Geldanlage – finden. Ich finde es gut, einige Euro als Polster auf dem Tagesgeldkonto zu haben und dort mit Mini-Zinsen zu leben. Wenn die Waschmaschine kaputt geht oder das Auto rum zickt, dann will ich keinen Kredit aufnehmen müssen, um Rechnungen zu bezahlen. Auf der anderen Seite möchte ich aber auch mein Geld für mich arbeiten lassen – und habe mich deshalb nach Anlagemöglichkeiten umgesehen, die mehr Chancen bieten als das klassisches Sparkonto 2.0 – ich stieß auf Fonds und ETFs.

Geldanlage einfach erklärt: Aspekte beachten!

Neben den Gesichtspunkten Liquidität (=Verfügbarkeit), Rendite (=Ertrag) und Risiko (oder Sicherheit) spielen aber noch weitere Aspekte bei der Geldanlage eine wichtige Rolle. Beachten solltet ihr folgende Kriterien:

  • Kosten
  • Steuern
  • Inflation(sausgleich)
  • Zinseszins-Effekt
  • Nachhaltigkeit / Ethik
  • Inneren Wert der Anlage

Jetzt erläutere ich kurz, was ich damit meine: Ganz klar… Eine Anlage, die wenig kostet, ist – bei gleichen Rahmenbedingungen – Alternativen vorzuziehen, die teurer sind. Wer ein Auto kauft und 2 Angebote für ein identisches Fahrzeug hat, nimmt auch das günstigere… Bei der Geldanlage ist das genauso. Wer Kosten spart, steigert automatisch die Rendite. Punkt. Ende. Aus.

Steuern: Seit Einführung der Abgeltungssteuer gibt’s deutlich weniger Stress bei der Geldanlage. Eine Alternative zum Umschichten im Fondssparplan-Modell kann ein Fondssparplan im Versicherungsmantel sein; eine Fonds-Police (wenn sie günstig ist!) – denn dann kann man umschichten, ohne zwischendurch Steuern zahlen zu müssen. Bei diversen anderen Produkten (Riester, Rürup, betriebliche Altersvorsorge) steht der Gedanke, Steuern zu sparen, wesentlich im Mittelpunkt. Ganz vernachlässigen sollte man dies nicht. Aber dem Thema auch nicht zu viel Bedeutung beimessen, finde ich.

Inflationsausgleich: Ziel sollte sein, dass das Geld nicht nur auf dem Papier mehr wird, sondern auch gemessen an der Kaufkraft. Wir sollten also nicht vergessen, dass 2 Prozent Zinsen abzüglich der Teuerungsrate gerade einmal ein Plus-Minus-Null-Geschäft sind. Gerade im heutigen Niedrigzinsumfeld sollte das bei uns allen ein bisschen mehr die Alarmglocken schrillen lassen…

Zinseszins-Effekt: Stellen wir uns vor, wir haben 20.000 Euro und nutzen sie als Polsterkissen, damit unser Popo nie wieder die Erde berührt. Wir wollen sie auf einem Tagesgeldkonto anlegen. In besseren Zeiten gab’s bei der einen Bank hierfür 3 Prozent pro Jahr. Bei einer anderen 4 Prozent. Das eine Prozent… Dafür lohnt sich doch der Kontowechsel nicht! Stimmt nicht: Clevere Geldanlage-Experten wissen… Wer 15 Jahre lang die 20.000 Euro aufs besser verzinste Konto legt, hat am Ende 4859,52 Euro mehr. Ein hübsches Sümmchen. Daher lohnt sich die vermeintliche Pfennigfuchserei.

Nachhaltigkeit / Ethik: Ich find’s einfach kacke, wenn irgendwo auf der Welt Menschen hungern müssen, nur damit aus meinen 1.000 Euro am Ende des Jahres 1.100 Euro geworden sind. Man sollte nicht nur die Produkte kennen, sondern auch die Bereiche, in denen das Geld investiert wird. Klar ist das ein bisschen mehr Aufwand. Aber meine Eltern haben mir beigebracht, dass man mit Essen nicht spielt. Das sollten wir den Bankern dieser Welt mal erklären. Ich tu’s, indem ich solche Produkte nicht kaufe… Ethik bei der Geldanlage ist schon wichtig, finde ich. 🙂

Der innere Wert einer Anlage drückt sich für mich in den Softskills aus. Natürlich ist ein Auto sofort 10 Prozent weniger wert, wenn man beim Autohaus nach dem Kauf vom Hof fährt. Dennoch kann dieser Wagen für den neuen Besitzer alles sein. Was für Autos, die nun wirklich ein echter Gebrauchsgegenstand sind, gilt teils auch für Immobilien. Auch hier sollte man sich fragen: Ist Betongold wirklich soooo sicher!? Oder ist es nicht eher Luxus, dass wir so wohnen können, wie wir es wollen?! Mieter bei einer Wohnungsbaugenossenschaft zu sein, kann eine echte Alternative sein! 🙂

Jedes Produkt hat Stärken und Schwächen. Die eierlegende Wollmilchsau habe ich bisher noch nicht gefunden. Das wäre ein Produkt, das möglichst viel Rendite verspricht, bei geringem Risiko – und ich könnte auch noch jederzeit an mein Geld…

Beispiel Immobilie: Habe ich in den 90ern in Berlin eine Wohnung gekauft, ist die Rendite bis heute prächtig. Ist das aber in 20 Jahren noch der Fall? Das Risiko (demographische Entwicklung) ist unkalkulierbar. Auch Mietausfall (bei vermieteten Objekten), Verfall, neue Rahmenbedingungen sind Dinge, an die man denken könnte. Und liquide ist man mit Betongold auch nicht. Man kann’s nur zu Geld machen, indem man’s verkauft.

Beispiel Tagesgeld: Sehr liquide. Ich kann täglich darüber verfügen; bekomme dafür aber auch nur Mini-Zinsen. Faktor Sicherheit? Im Zuge der Banken-Pleiten ebenfalls nicht zu unterschätzen…

Hast Du Fragen zum Thema Geldanlage? Dann schreib‘ einfach einen Kommentar und ich helfe Dir gern weiter! 🙂

Dein Finanzfan